Violetta : Love Music Passion <3

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Tutto il resto non conta (»Der ganze Rest hat keine Bedeutung«) – Kapitel 2 (Deutsche Übersetzung)

Kapitel 2 – Buenos Aires, ich bin zurück!

Nach fünf Monaten, die ich weit weg vom argentinischen Lande verbracht habe, bin ich bereit ein neues Arbeitsjahr in meiner geliebten Stadt, meiner zweiten Heimat Buenos Aires, zu beginnen. Die Shootings für Violetta 3 bringen uns alle wieder zusammen! Genau, Violetta 3: das sind schon drei Jahre, die ich in Argentinien verbracht habe. Wenn ich daran denke, bekomme ich eine Gänsehaut. Drei Jahre!
Bevor ich in das Flugzeug stieg, das mich hierher gebracht hat, sprach ich mit meinen Eltern über Skype darüber. „Ist es euch bewusst? Das wird mein drittes Jahr in Buenos Aires. Und das Seltsamste daran ist, dass ich mich jedes Mal, wenn ich dort ankomme fühle, als sei ich nach Hause gekommen…obwohl das gar nicht mein Zuhause ist!“ Mein Vater sah mich verwundert an und sagte schon fast vorwurfsvoll: „Wie kannst du behaupten es sei nicht dein Zuhause? Du hast dir dort ein Leben erbaut, hast Freunde, eine Arbeit und eine Wohnung. Wenn du es immer noch nicht für deine Heimat hältst, fange ich langsam an mir um dich Sorgen zu machen!“ Vielleicht habe ich ja das Recht mich so verbunden mit dieser Stadt zu fühlen?
Der erste Eindruck nach der Landung war groß-ar-tig: Wie waaaarm! Ich habe Europa mit Minusgraden gegen den Sommer getauscht und habe DIE SÜDAMERIKANISCHE SONNE GEFUNDEN. Ach, genau das habe ich gebraucht! Als ich den Flughafen verließ, riss ich mir alle Pullis und Jacken vom Leib und tanzte euphorisch über den Parkplatz. Mein Fahrer musste mich für verrückt gehalten haben. Was für ein Glück es war, dorthin zurückzukehren! Buenos días, Buenos Aires! Nächster Halt: Mein heiß geliebtes Palermo!
Palermo heißt das Stadtviertel, in dem ich wohne. Eines der schönsten der ganzen Stadt. Es befindet sich im Zentrum und ist leicht zu erkennen: Kleine Parks, Straßen umgeben von Bäumen, kleine, bunte Häuser bedeckt mit gemalten Kunstwerken. Zudem gemütliche Lokale, die dich mit Keksduft verführen wollen, Hippie-Stände mit fröhlichen Verkäufern und kleine Läden, die mit den seltsamsten Dingen ausgestattet sind. DAS IST DER PERFEKTE ORT FÜR KÜNSTLER, DIE AUF DER SUCHE NACH INSPIRATION SIND! Nur hier spürt man eine lebendige Atmosphäre in der Luft, die Kreativität weckt! Jedes Mal wenn ich in Palermo spaziere, fühle ich mich irgendwie besonders. 🙂
Ich wohne im 6. Stock in einem Gebäude, das viele andere Violettos bewohnen. Mir gegenüber wohnt zum Beispiel Alba Rico. Sie war die erste Person, die ich in Buenos Aires kennenlernte. Unter uns wohnt Ruggero Pasquarelli…der jeden Morgen Songs von Bruno Mars trällert – man hört ihn bis zu mir! 🙂
Als ich die Wohnung betrat, blieb ich für einen kurzen Moment grinsend im Türrahmen stehen. Ich dachte mir: „DAS IST ES. DEIN ZUHAUSE!“ Es hat hier auf mich gewartet, genau so, wie ich es hinterlassen habe. Voller bunter Flaggen, die an den Wänden hängen, voller abgebrannter Kerzen, Seifen, meiner Tee-Kollektion und Weihnachtslampen. (Ich lasse diese das ganze Jahr über stehen, da mir die Stimmung gefällt, die sie verbreiten. Außerdem liebe ich Weihnachten!)
Ich sitze auf dem Sofa, schreibe Tagebuch und denke daran, dass Papa doch Recht hatte: Das ist meine Stadt. Das ist mein Zuhause. Ich habe es dekoriert und mein gesamtes Herz hinein gesteckt. Es ist mein bequemes, gemütliches Nest, in das ich jeden Abend zurückkehre.
Da ich eine Ordnungsfanatikerin bin (du wirst die Details dazu später kennenlernen), bat ich eine Nachbarin sich um meine Wohnung zu kümmern, während ich nicht anwesend war: Sie putzte die Fenster, gießte die Blumen, reparierte die Schranktür im Bad, saugte Staub, machte die Wäsche, desinfizierte die Couch, wurde alle Milben los, die sich unter meinem Bett ansiedelten…kurz gesagt: Sie hat sich wunderbar um alles gekümmert…außer um mein Basilikum! Verwelkt. Na ja, ich sollte der Pflanze nicht nachweinen. Nun sollte ich mich lieber auf mein neues Jahr konzentrieren, auf alle Ziele, die ich mir gesetzt habe, und auf die Arbeit, die mich erwartet: Zurück zum Dreh!
Die letzten Monate verbrachte ich singend und tanzend auf hunderten von Bühnen. Jede Show unterschied sich von der vorherigen. Das ging vom Drehbuch bis zu meinen Kostümen. Zusätzlich war es immer eine andere Stadt, ein anderes Publikum und immer eine neue Energie. Nun ist der Moment gekommen, in dem ich Francesca aus der Serie langsam wieder in mir finden sollte, und mich an die Arbeit beim Dreh einstellen muss. Diese unterscheidet sich sehr von der Tour. Das Schauspiel ist ebenfalls total anders: Das Auftreten vor Hunderten von Menschen (wo dich jeder hören und sehen muss, auch die letzte Reihe!) ist ganz anders, als das Auftreten vor laufender Kamera.
BEI LIVE AUFTRITTEN LAUTET DAS ERSTE GEBOT : ÜBERFÜLLUNG!
Während man am Set auf Natürlichkeit und Normalität setzt, kann jede Grimasse zu viel sein. Das Schauspiel ist sehr spaßig, auch wenn es von mir viel mehr Arbeit abverlangt, als Gesang und Tanz, was mir von Natur aus ziemlich leicht fällt. Ich habe schon als kleines Mädchen mit dem Schauspiel angefangen, indem ich an Spektakeln im Thater meiner Stadt teilnahm. Ich war etwas in der Art von einem Maskottchen – die Kleinste und Nervigste von allen. Ich weiß nicht ob es den Erwachsenen gefallen hat, dass ich ihnen ständig im Weg stand: Während der Proben war ich die Problemquelle Nummer 1! Hahaha… 😀
Ich habe erst ernsthaft mit dem Schauspielen begonnen, als ich mich in MAS einschrieb. MAS erinnert wirklich sehr an diese Tanz und Gesangschulen aus dem Fernsehen, nur eben live und real. Ich liebte es, diese Schule zu besuchen. Von morgens bis abends war die Luft überflutet von Musik, Leidenschaft und einer ungewöhnlich künstlerischen Atmosphäre, die uns Jugendliche alle verband und dazu führte, dass wir richtig gute Tanzschritte zu Stande brachten.
Von Zeit zu Zeit erschienen in unserer Schule geheimnisvolle Männer mit Krawatten. Sie waren immer ernst, beobachteten uns genaustens, sodass sofort klar war, dass es sich dabei um Produzenten oder Talentfänger auf der Suche nach neuen Gesichtern handelte. Wenn ein solcher Mann auftauchte, wussten in ein paar Minuten alle Schüler davon.
SIE WAREN DER SCHRECKEN DER SIEBEN WELTMEERE!
Wir, die Schüler, gingen damals viel aufgerichteter, mit einem breiten Lächeln im Gesicht und begrüßten sie höflich. Und wenn eine dieser Personen beim Tanz oder Gesangsunterricht dabei war…ach, ich werde nicht einmal versuchen dir den Stresspegel und die Rivalisierungen zu erklären, die man im Saal förmlich spüren konnte! Wir wollten uns alle von der besten Seite zeigen.

Das Leben in MAS

Music, Arts and Show: Das bedeutet MAS

Über die Existenz von MAS erfuhr ich durch Zufall: Als ich in der letzten Schulklasse war, erhielt ich eines Tages eine E-Mail von einem unbekannten Absender (ich weiß bis heute nicht wer es gewesen ist), dass es bald ein Casting vom Direktor des MAS für ein Musical geben würde. Ich fragte mich: „MAS? Was kann das nur sein?“ Interessiert durchforstete ich das Internet und…eine neue Welt eröffnete sich für mich!

Aufnahmeprüfung

Ein paar Monate nach der Entdeckung von MAS fand ich mich in Mailand ein, bereit mit der Aufnahmeprüfung zu beginnen. Ich sang Taking Chances von Céline Dion und My Funny Valentine von Elli Fitzgerald, bewertet von einigen Lehrern der Akademie. Es gab auch eine kleine Tanzprobe und Teste, die belegen sollten, dass man musikalische (rythmische) Kenntnisse hatte. Ich war unglaublich nervös aber dennoch sicher – ich hatte den Eindruck, dass sich all die Gesang, Tanz und Musikstunden aus meiner Vergangenheit endlich auszahlen würden. Am Ende des Tages gratulierte man mir beim Verkünden der Ergebnisse: Meine Prüfung war mit Abstand die Beste des Tages! Ich wurde also qualifiziert und war im siebten Himmel. Zwei Monate später zog ich endgültig nach Mailand, um ein neues Leben in der Überzeugung die Welt zu erobern, zu beginnen. 😉

Kurse

Das MAS ist keine traditionelle Schule, sondern ein Zentrum, in dem junge Artisten von erfahrenen Proffesionalisten gefördert werden. Beim Einschreiben muss man sich für eine der vorgeschlagenen Richtungen entscheiden: Musical, Tanz oder Gesang. Ich entschied mich für letzteres, was „Music Academy“ genannt wurde. Ich war mir sicher, dass ich an meinem Gesangstalent arbeiten wollte, was sich als eine sehr gute Entscheidung herausstellte.
Unterricht
Schon die Unterrichtsstunden im MAS waren wie eine Show: Acht Stunden durfte ich das tun, was ich am meisten liebe. Das war wirklich ein magischer Ort! Es gab keine typischen Tage an der Akademie, weil jeder Tag sich vom anderen unterschied. Es gab verschiedene Bereiche – von Sprechrollen bis zur Musikgeschichte, der Harmonie Lehre, Gesang, Tanz, dem Klavierspiel und der Komponisation.

Freunde

Wir hatten täglich mittags eine Stunde Pause für das Mittagessen; während dieser Zeit trafen wir uns alle in der Schulcafeteria, wo wir viel und gerne geredet haben. Ich muss zugeben, dass mir das MAS sehr fehlt. Dort habe ich Freunde gefunden, die zu meiner Familie in Mailand geworden sind. Mit ihnen teilte ich meinen großen Traum, den wir gemeinsam zwei Jahre lang träumten .

In der Akademie wurden häufig Castings veranstaltet, an denen die Stundente teilnehmen durften. Ich hatte viel Glück. Schon nach drei Monaten meines ersten Schuljahres, wurde ich für Pattys Welt (damals eine beliebte, argentinische Serie für Kinder) engagiert. Ich wurde für die Tanz- und Chorgruppe ausgewählt. Alle anderen Cast Mitglieder waren um einiges älter und erfahrener im Musical als ich: Welch eine Genugtuung für einen Neuling wie mich! Nach ungefähr 1 1/2 Monate Proben ging es los! Eine Stadt nach der anderen, ein Auftritt nach dem anderen. Meine Eltern konnten es kaum glauben – ich war gerade erst nach Mailand gezogen und schon auf Tour! Alles ging mega schnell, du kannst dir nicht vorstellen was für ein Abenteuer es für mich war…meine erste berufliche Erfahrung. Ich habe daraus viel mehr gelernt, als beim Studieren auf der Akademie.
Wow…welche Uhrzeit haben wir? In Gedanken an diese längst vergangenen Jahre, habe ich mein Zeitgefühl total verloren. Vor zwei Wochen war ich noch in Italien, gestern drehte ich mein Musikvideo in Barcelona und heute sitze ich auf meiner Couch in Argentinien, bereits mein Abenteuer mit Violetta 3 zu beginnen. Nicht schlecht, was?
ABER EIN LANGER WEG LIEGT NOCH VOR MIR.
Um gute Musik zu machen und eine bekannte Künstlerin zu werden, muss ich hart arbeiten. Ich muss aber sagen, dass ich stolz darauf bin, was ich bisher erreicht habe. Ich habe zwei sehr wichtige Dinge begriffen.
1. Alles ist möglich.
2. Das Leben ist vollkommen verrückt!

Zwei Twitter Aktionen

In dieser Woche wollen wir uns alle auf zwei bestimmte Twitter Aktionen konzentrieren.

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Diese zwei Projekte müssen wir mit aller Kraft verfolgen. Ob es klappt, ist natürlich unklar, doch wir sollten alles versuchen, um unsere Ziele zu erreichen. Erst wenn diese zwei Aktionen abgeschlossen sind, wagen wir uns an Neue. Wie Vilufrancami bereits geschrieben hat, können wir nicht alles auf einmal machen. ❤💎

Wir bitten euch um jegliche Unterstützung! Auch wenn ihr vielleicht keine Claranaticas oder Molfesistas seid, werdet ihr möglicherweise später auf die Hilfe der anderen angewiesen sein, um zum Beispiel Ruggeros Buch hierher zu holen. Wir V-Lovers sollten uns immer unterstützen!

Viele Grüße, Meli 💎💞

Violetta Love Music Passion 💜🎤🌸
Meli🌺

Wir haben es geschafft! #Twitteraktion

Wir waren zwar nicht in den Twittertrends, aber Cande hat uns bemerkt!

Cande hat einen #QueremosMundoCandeEnAlemania Tweet retweetet, also hat sie uns bemerkt!

Jetzt können wir einfach mal hoffen!

Cande Molfese bei FansEnVivo! #2

Die hübsche Argentiniern retweetete von FansEnVivo:

Letzte Minuten zum Teilnehmen! Am Mittwoch M&G schenkt  dir ein signiertes Buch! mit @kndmolfese http://www.fansenvivo.tv #EstrenoMundoCande

Es wird also ein Meet & Greet mit Cande geben! (Alle Molfesistas heben die Hand!) YAY! 😀 Sie hat ihr Buch „Mundo Cande“ veröffentlicht und wird wahrscheinlich am meisten darüber sprechen. Dazu wird jemand ein handsigniertes „Mundo Cande“ erhalten!

Hier der Link:

https://www.fwtv.tv/fwenvivo

Nun gibt es einen neuen (geheimnisvollen) Tweet der wunderhübschen Argentinierin.

„Wir schließen das Gewinnspiel zu #EstrenoMundoCande ab. TAUSEND DANK an alle, die teilgenommen haben. Morgen erfahrt ihr wer gewonnen hat und es gibt eine Überraschun!“

Jetzt sind wir aber gespannt! Sie hat also eine Überraschung für uns. Wer freut sich?


Echt ne coole Sache, oder? (Meeh. will auch u.u) Werdet ihr euch das Interview anschauen? (:
LG Johanna ❤

Tutto il resto non conta (»Der ganze Rest hat keine Bedeutung«) – Kapitel 1 (Deutsche Übersetzung)

Lodovica Comello
Der ganze Rest hat keine Bedeutung
„Musik, Buenos Aires und ein Hühnchen mit Curry mit wem auch immer ich möchte.“
Übersetzt von Melissa für Violetta : Love Music Passion

Kapitel 1 – Auf die Plätze, fertig, los! (05. März)

Und hier sitze ich – relativ unbequem – auf dem Platz Nummer 7B in einem Flugzeug, das mich heute weit weg von Italien bringen wird. Natürlich habe ich keinen Platz am Fenster bekommen. Links von mir sitzt eine Frau, die noch vor dem Start mit offenem Mund vor sich hin döst, während rechts von mir mein Manager in einem Reisemagazin blättert. Ich bin mir sicher dass er sich gedanklich gerade auf eine der Trauminseln beamt. Und zwischen den beiden…ich. Mein Pullover kratzt mich am Hals, meine Tasche ist zu groß um unter den Sitz zu passen und eine Stewardess bittet mich höflich darum den Laptop auszuschalten.
Der Lärm der Flugzeugmotoren vermischt sich mit dem meiner Gedanken, was mich auf irgendeine Weise überglücklich macht. Heute ist ein großartiger Tag!
Mein Abenteuer als Solosängerin begann vor einigen Monaten, im Oktober 2013, und seit dem bewege ich mich wie ein Kreisel zwischen diversen Shootings, Interviews, dem Radio und dem Fernsehen: Ich will dass Universo der ganzen Welt gefällt! Der nächste Schritt ist ein Musikvideo zu Otro día más, das wir in Spanien, Barcelona drehen werden. Genau das habe ich dort vor. Uff, jetzt muss ich wirklich aufhören, weil die Stewardess langsam wütend wird. Bald bin ich zurück…
ENDLICH SIND WIR GESTARTET! 
Schon bin ich wieder da. Ich habe gelernt, dass man beim Fliegen geduldig sein muss.
Weißt du, ich habe darüber nachgedacht, wie oft ich geflogen bin, seit ich bei Violetta angefangen habe. Wie viele Male? Durch die Violetta Tournee, die Verpflichtungen zu Universo und die Reisen zwischen Argentinien und Italien sicherlich über 100 Mal!
Ich muss nicht sagen, dass ich schon total ans Fliegen gewöhnt bin…ich kann dabei richtig relaxen und Spaß haben.
Wenn ich mich an meine ersten Flüge erinnere, habe ich Lust zu Lachen: Ich war erschüttert! Ich musste die ganze Zeit an katastrophale Szenen denken, die mit Abstürzen verbunden waren.
Während eines Flugs, den wir im Rahmen der Violetta Tournee machten (glücklicherweise in einem Privatjet, in dem nur wir waren), nutzte einer meiner Kollegen einen unbemerkten Moment und ging zur Stewardess und bat sie darum eine Durchsage zu machen. Ding, Dong! Das Mikro wird betätigt und die Stimme der Stewardess erfüllt den Raum: „Aufgrund technischer Probleme sind wir gezwungen eine Notlandung zu machen!“ Panik! Ich glaube, dass ich zu allen Heiligen, Päpsten, olympischen Göttern und Superhelden gebetet habe um festzustellen…DASS ALLES NUR EIN SCHERZ WAR. Der Autor dieses Spaßes lachte sich halb tot, während alle anderen ihn aus dem Fenster werfen wollten.
Einen Flug werde ich aber wirklich niemals vergessen, nämlich den, der mich vor drei Jahren weit weg von meinem geliebten Italien, zu einem unglaublichen Leben nach Argentinien brachte. Ich musste wirklich verrückt geworden sein! Das denke ich immer, wenn ich mich an diesen Moment zurück erinnere. Ich war 21 Jahre alt und habe bis dahin ein ganz normales Leben geführt.
ICH TRÄUMTE DAVON IN DER MUSIK VIEL ZU ERREICHEN.
Ich lernte und gab alles, um meinen Traum zu verwirklichen, aber wie der Text eines bekannten Songs schon sagt, schafft es nur eine Person pro Tausend. Es war ein Traum, dessen Realisation praktisch unmöglich war, das war mir schmerzlich bewusst. Bis zum Tag meines Überraschungscastings.
In dieser Zeit (es war das Jahr 2011) wohnte ich in Mailand. Ich bin dort hingezogen um im MAS zu lernen, einer Akademie in der ich zwei Jahre lang das getan habe, was ich am meisten auf dieser Welt liebe: Ich habe gesungen, getanzt, komponiert und gespielt. Obwohl das MAS die Möglichkeit bietet Studenten bei sich aufzunehmen, habe ich eine kleine Bleibe in der Nähe des Hauptbahnhofs gefunden.
Ich wohnte mit drei Freundinnen aus Udine – Alice, Valentina und Rebecca – die zum Studieren nach Mailand gezogen sind. Mein Zimmer teilte ich mit Alice, die ich seit der Grundschule kenne. Valentina habe ich kennengelernt, da sie die Freundin von Alice ist und Rebecca widerrum, weil sie mit Valentina befreundet ist. Erst beim Zusammenwohnen lernten wir uns alle richtig kennen.
Alice studierte Koummunikation am IULM, und war von uns allen am mesiten geordent. Derjenige, der etwas an einer falschen Stelle liegen ließ oder die Küche nicht aufräumte musste sie vor ihr in Acht nehmen! Valentina, die Tochter eines Küchenchefs, war unsere persönliche Köchin (dank ihr überlebte ich die zwei Jahre in Mailand), sie studierte Design, war eine richtige Künstlerin. Rebecca studierte an der Bocconi Universität und war die fleißigste Schülerin.
Jeden Tag ging ich zu MAS und die Mädels an ihre jeweiligen Studienplätze, doch am Abend trafen wir uns immer bei Tisch und erzählten uns wie der Tag war, lachten uns oftmals halb tot. Wir waren in der Lage stundenlang miteinander zu reden. Oder aber wir saßen in gemütliche Decken gehüllt auf der Couch und zogen uns romantische Komödien rein, währenddessen wir weinten und tonnenweise Mandarinen verdrückten. Sie waren für mich wie Schwestern und in unserer gemeinsamen Wohnung (wir nannten sie Casa Eden (paradiesisches Heim) weil es uns so beim ersten Mal dass wir es gesehen haben vorkam) hatten wir lange Zeit sehr viel Spaß.
IM MAS NAHM ICH AN VIELEN CASTINGS TEIL.
Ich hatte gehofft, sie würden mich wahrnehmen und mir vielleicht eine Rolle in einem Musical oder ähnlichem geben. Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, was mich an diesem Tag erwartete: Weder was es für ein Projekt war, noch wenn sie eigentlich suchten. Von Anfang an war es ziemlich eigenartig.
Die Mitglieder des Verhörens saßen nebeneinander, wie es in diesen Filmen immer so ist. Sie flüsterten und deuteten mit den Fingern auf mich. Es gab ungefähr 10 Personen, die Kamera und einen Bildschirm, auf dem man mich beobachtete. Ich dachte es sei um zu checken, ob ich telegenisch bin.
Zwischen den Mitgliedern bemerkte ich sofort eine hochgewachsene Blondine, die sehr ernst und streng aussah. Sie schüchterte mich ein. Mit einem perfekten britischen Akzent fragte sie mich, ob ich Englisch sprechen konnte. Ich antwortete: „Ja, natürlich.“ Sie lächelte mich an und flüsterte ihrer Nebensitzerin etwas zu. Damals wusste ich noch nicht, dass diese Frau namens Tali für Disney arbeitete und meine Freundin werden würde. Sie war auch die einzige Person, die ich nach meiner Ankunft in Buenos Aires überhaupt kannte.
Unfassbar verspannt und übertrieben eingeschüchtert träumte ich in diesem Moment davon, im Boden zu versinken. Ich war sehr aufgeregt aber auch relativ selbstsicher. Das Casting setzte sich aus drei Etappen zusammen: dem Gesang, dem Schauspiel und dem Tanz. Der Song, den ich vorbereitete stammt aus einem Musical und ich habe sie gefühlt 1 Million Mal gesungen. Der Monolog dagegen war lustig, als ich ihn am Abend zuvor vor meinen Freundinnen sprach, haben sie es sehr witzig gefunden. Ich hoffte, dass diese Menschen hier eine ähnliche Meinung darüber hätten. Wenn es um den Tanz geht, war ich ruhig. Der Auftritt war eine Improvisation, weshalb ich keine Angst hatte.
ICH LIEBE ES ZU TANZEN UND KANN ES AUF NATÜRLICHE ART UND WEISE.
Ich hatte mich leicht geschminkt und trug ein bequemes aber schönes Outfit (der erste Eindruck ist enorm wichtig!): eine dunkle Leggin, bunte Schuhe und ein langes, weißes T-Shirt mit einem roten Aufdruck.
In der Luft fühlte ich etwas Unglaubliches, etwas Großes. Ich musste einfach alles geben.
Nach der Begrüßung und einer kurzen Vorstellung meiner Person begann das Casting. „Lass uns mit dem Song anfangen, Lodovica.“ Also der Song! Ich sang wie nie zuvor in meinem Leben (und ich sang wirklich schon lange aber davon erzähle ich ein anderes Mal), ich wollte diese Rolle aus tiefstem Herzen und wollte dass das auch die Castingverhörer erkannten. Nach dem Song kam die Zeit für den Monolog, und darauf der improvisierte Tanz. Alles war so schnell vorbei gewesen.
KANN ICH DIR EIN GEHEIMNIS VERRATEN?
Ich gestehe, dass es womöglich arrogant klingt, aber in diesem Moment, als ich vor diesen geheimnisvollen Menschen stand, fühlte ich, dass ich es geschafft habe. Mein Gefühl kam von nichts Außergewöhnlichem: ich wusst es einfach. Es war wie ein Flüstern in meinem Kopf, das mir sagte: „Es ist sehr gut gelaufen. Lächle und danke den Anwesenden. Verlasse anschließend den Raum.“ Ich hörte auf diesem Stimme.
Eine Woche später erhielt ich eine Nachricht, die mein Leben von Grund auf veränderte. „DU WURDEST FÜR EINE NEUE DISNEY SERIE AUSERWÄHLT.“ Ich konnte es nicht glauben, lachte und wiente gleichzeitig. Sofort rief ich meine Eltern an und werde etwas nie vergessen: zum ersten Mal in meinem Leben hörte ich meinen Vater weinen!
Das alles war so emotional, dass ich mich heute kaum noch an das Gespräch erinnern kann. Ich weiß nur noch, dass meine Eltern und meine Schwester Ilaria sehr glücklich waren. Natürlich hat uns der Gedanke über so lange Zeit getrennt zu sein ein wenig gegraust aber wir wussten alle, dass es das wert ist. 🙂 Außerdem sollten sie mich besuchen!
So begann ich mit den Vorbereitungen: Ich kehrte nach San Daniele del Friuli – der Stadt, in der ich aufgewachsen und geboren bin – zurück, um dort die Zeit, die mir geblieben ist mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen.
Ich erinnere mich noch an das Besorgen von allen Möglichen Papieren, die ich in Argentinien brauchen würde. Danch kauften wir Koffer, neue Kleidung und informierten all meine Verwandten von meiner baldigen Abreise. Zuletzt verabschiedete ich mich auch von den Einwohnern unserer Stadt. Kurz vor dem Abflug organisierten wir eine Abschiedsparty, zu der alle meine Freunde und die meiner Familie kamen. Es war wunderbar: Die Gäste brachten mir Geschenke für mein neues Heim in Buenos Aires. Alle verabschiedeten mich mit warmen Worten, Tränen und ehrlichen Umarmungen, die ich immer noch spüre. Die Zeit zwischen der Bestätigung von Disney und der Abreise verflog schneller als erwartet. Ich hatte nur zwei Monate um mein gesamtes Leben, meine Träume, meine Ängste und 4 Spanisch Wörterbücher in einen 33 Kilo schweren Koffern zu verpacken und meine Heimat zu verlassen.
ES KAM DER TAG DER ABREISE.
Über Buenos Aires wusste ich gar nichts, aber vor allem kannte ich niemanden. Ich wusste nicht einmal, wer mich vom Flughafen abholen würde! In diesem Moment schloss ich meine Familie zum letzten Mal zum Abschied in die Arme. Mama war sehr gerührt und ein wenig erschüttert. Sie konnte sich ihre „mütterlichen Ratschläge“ natürlich für keine Sekunde verkenifen, während ich mich entfernte. Mein Vater dagegen spielte natürlich wieder den „Coolen“ und winkte mit einem weißen Taschentuch. „Gute Reise, Töchterchen! Schreib mir einen Brief!“ (Irgendwie konnte man seine Stimme im Gegensatz zu der meiner Mutter super gut hören; ich denke, dass der gesamte Flughafen alles mitbekam). Meine Schwester lächelte mich an und winkte gerührt. In diesem Moment dachte ich mir: „Gott, ich werde sie so vermissen…“ Am liebsten hätte ich sie in den Koffer gepackt. Ich war traurig, da ich wusste, ich würde sie erst in vielen Monaten wieder sehen aber ich habe diesen Schritt gewagt, um meinen größten Traum zu erfüllen! Ich befand mich an einem wichtigen Abschnitt meines Lebens und war mir dessen bewusst. Ich nahm mir fest vor mich zu freuen und jede Möglichkeit, die sich mir in Argentinien eröffen würde, zu nutzen…
Nun, nach dieser langen Zeit kann ich sagen, dass es mir gelungen ist! Ich werde all das, was in den Jahren geschehen ist, niemals vergessen. Diese Emotionen, alle Momente und Situationen, die mich hierher gebracht haben. Ich bin bereit dazu in Barcelona zu landen, wo ich mein zweites Musikvideo drehen werde.
Ich schreibe und lächle mir selbst zu (ich hoffe, dass es niemand merkt, da ich sonst als verrückt durchgehe). Das Musikvideo zu Otro día más wird wundervoll. Ich fühle es, wir haben großartige Arbeit geleistet. Mein Team und ich haben alles bis ins kleinste Detail durchdacht und sind zu einem guten Ergebnis gekommen. Diesen Song liebe ich am mesiten von allen Liedern auf Universo. Der Track erzählt von einer Fernbeziehung, die existiert, der du aber nicht nah sein kannst. So ein Gefühl macht, DASS DU VON ALL DEN PROBLEMEN DAVONFLIEGEN WILLST. Wenn ich Otro día más singe, habe ich den Anschein, ich sei meiner Familie und meinen Freunden ein wenig näher. Ich fühle mich besser, da ich wenigstens für einen kurzen Moment ihre Anwesenheit an meiner Seite spüre. Ich frage mich, ob alle Zuhörer während des Songs ähnliche Gefühle haben… Es wäre fantastisch.
Die Stewardess ist zurückgekommen um mich erneut zu bitten den Laptop auszuschalten. Dieses Mal bin ich brav und gehorche, da ich weder für eine Flugkatastrophe, noch für einen Nervenzusammenbruch der Stewardess verantwortlich sein will!
Liebes Tagebuch, wünsche mir Glück mit dem Musikvideo!

Make-Up, Frisuren und alles was man für den Dreh eines Musikvideos benötigt!

Um ein Musikvide zu Otro día más zu drehen, bin ich nach Barcelona geflogen. Ich bin ein Glückspilz, nicht? Eine fantastische Stadt, ein wundervoller Himmel, die Sonne und ständige Lust auf Spaß und eine tolle gemeinsame Zeit: Es gibt keine besseren Zutaten für ein gelungenes Musikvideo!
Aber wie dreht man eines, das wirklich super wird, und die Herzen der Fans berührt?

Erstens: Die Geschichte, die erzählt wird
Alle Musikvideos erzählen Geschichten, mein liebes Tagebuch. Es kann dieselbe sein, die der Song erzählt aber auch eine andere ist gut möglich. Auf alle Fälle war ich nicht in der Lage alles eigenständig einzufädeln, sodass ich dankbar für mein unschlagbares Team bin!
Zweitens: Die Orte, an denen man die Geschichte erzählt
Und zusammen mit den Orten die gesamte Szenographie. In Otro día más war sie nicht nötig, da wir alle Bilder in der Stadt gemacht haben aber zum Beispiel bei Universo (das Video entstand gänzlich in MAS) mussten wir über jedes einzelne Element gut nachdenken. Von den Möbeln bis zu der Kleidung.
Drittens: Die Choreographie
Was wäre ein Musikvideo ohne eine Choreographie? In Otro día más ist sie nicht sehr notwendig gewesen, da ich alleine auftrete aber in Universo gibt es viele Tänzer, sodass wir eine gute Choreographie erstellen mussten, die wir so lange einstudierten, bis wir kaum noch Laufen konnten!
Viertens: Kostüme
Diesen Teil mag ich am meisten! Nichts wird dem Zufall überlassen: Schuhe, Accessoires, Blusen, Shirts, Hosen, Röcke. Das Erstellen eines Looks für ein Musikvideo ist wie shoppen, nur noch viel besser, da ich jederzeit behaupten kann, ich würde arbeiten. 😉
Für mich ist es sehr wichtig, dass das Outfit bequem ist, wenn ich Tanzen muss. Aber es sollte auch zu der „Laune“ des jeweiligen Songs passen.
Fünftens: Make-Up und Frisuren
Nicht nur die Kleidung verschönert den Menschen, pardon!, den Sänger. Das Make-Up und die Frisuren sind die Grundaustattung eines gelungenen Musikvideos. Natürlich wählt man diese im Style des Songs und des Videos aus. Der romantische Look, wie der in Otro día más, benötigt sanftes Make-Up. Für einen wilderen Clip wie der zu Universo ist, muss das Make-Up weitaus entschiedener, stärker und ausschlaggebend sein.
Zudem muss meine Stylistion mir Schritt für Schritt folgen. Bei Otro día más war es einfacher, da ich nicht tanzen musste und mich allgemein nicht allzu viel bewege, aber in Universo war die Arbeit vieeel schwieriger. Ich musste perfekt aussehen und währenddessen alles beim Tanzen geben.